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Was ist ein weltweites Grundeinkommen? | Millenniumsziele | Warum ein weltweites Grundeinkommen? | Warum ein Grundeinkommen? |Brasilien | Vertrauen zu den Menschen | Möglichkeiten der Finanzierung

 

Lesen Sie unsere Broschüre für eine kurze Zusammenfassung.

WAS IST EIN WELTWEITES GRUNDEINKOMMEN?

Ein weltweites Grundeinkommen ist ein Mindesteinkommen, das
bedingungslos alle Menschen auf der Welt erhalten

Bedingungslos: Um das weltweite Grundeinkommen zu bekommen müssen keinerlei Bedingungen, Anforderungen oder Verpflichtungen erfüllt werden. Jede und jeder bekommt es, Arbeitende und Nichtarbeitende, Reiche und Arme.

Kind in Peru - Copyright Henk Gloudemans - Contact: www.werelddelen.nl

Individuell: Es ist ein individuelles Einkommen und seine Höhe ist für alle gleich. Es macht keinen Unterschied, ob man alleine oder zusammen wohnt.

Grundsicherung: Das weltweite Grundeinkommen ist ein Mindesteinkommen. Über dieses Grundeinkommen hinaus können Menschen ein Einkommen verdienen durch Arbeit, so wie heute auch. Ein vollwertiges Grundeinkommen ist mindestens ausreichend, um die Befriedigung der Grundbedürfnisse sicher zu stellen.

Kinder: Am Wichtigsten ist es, dass die Grundversorgung der Kinder gewährleistet ist. Darum plädieren wir für ein weltweites Grundeinkommen ab Geburt. Bis zu einem bestimmten Lebensalter sind die Eltern verantwortlich für die Verwendung des Grundeinkommens ihrer Kinder.

Weltweit: Ein weltweites Grundeinkommen für alle Menschen auf der Welt kann am besten durch die Vereinten Nationen eingeführt werden. Damit wird die UN wirklich zu einer Organisation aller Menschen und für alle Menschen.

MILLENNIUMSZIELE

Die UN strebt im Rahmen der Millenniumsziele für 2015 an, den Anteil der Menschen zu halbieren, die von weniger als einem Dollar am Tag - die Grenze für extreme Armut - leben müssen. Das bedeutet, dass in fünf Jahren noch immer mehr als 900 Millionen Menschen in extremer Armut leben werden, selbst wenn die Millenniumsziele erfüllt werden. Eine Zukunftsvision, die besagt, dass die Weltgemeinschaft das Unvermögen Armut abzuschaffen scheinbar akzeptiert hat. Die Welt braucht eine andere Perspektive und ein anderes Engagement, dass Armut in dieser Zeit unter keinen Umständen duldet. Die Einführung eines weltweiten Grundeinkommens würde dieses Engagement zum Ausdruck bringen.

Mehr Informationen zu den Millenniumszielen finden Sie hier: Deine Stimme gegen Armut.

Eine kritische Analyse: Thomas W. Pogge - The First UN Millennium Development Goal


WARUM EIN WELTWEITES GRUNDEINKOMMEN?

1. Mitleid kennt keine Grenzen

Jeden Tag sterben Tausende Kinder durch Unterernährung. Diese alltägliche Katastrophe muss ein Ende haben. Wir verfügen über genügend Mittel, um Armut und Hunger abzuschaffen. Wir als Menschheit müssen es zu einer unserer ersten Prioritäten machen, dass alle, Kinder und Erwachsene, ausreichende Mittel haben zur Befriedigung ihrer Grundbedürfnisse.

2. Ein sozialer Rahmen für die Globalisierung

Durch den globalen wirtschaftlichen Wettbewerb wird es für einzelne Länder immer schwieriger, ein gutes Sozialsystem zu unterhalten oder aufzubauen. Länder konkurrieren miteinander um die Gunst von Unternehmen, wodurch eine Abwärtsspirale auf Kosten von Mensch und Natur entsteht. Die Globalisierung muss durch internationale Verträge über Umweltschutz und soziale Sicherheit in gute Bahnen gelenkt werden. Ein weltweites Grundeinkommen kann allen Menschen auf der Welt eine Grundsicherung verschaffen und ein Eckpfeiler eines sozialen Rahmens für die weltweite Marktwirtschaft sein.

3. Stärkung des globalen Bewusstseins

Viele Probleme wie Klimaveränderung, große Flüchtlingsströme und grenzüberschreitende Kriminalität und Gewalt können einzelne Länder nicht alleine lösen. Auch der internationalen Gemeinschaft gelingt es heute immer noch nicht, gemeinschaftlich die Probleme wirksam in Angriff zu nehmen, vor allem weil die Kluft zwischen arm und reich zu groß ist. Ein weltweites Grundeinkommen würde diese Kluft verkleinern. Es wäre ein Ausdruck der Solidarität zwischen allen Menschen. Selbst ein kleines Grundeinkommen würde bereits, jedes Mal wenn wir es empfangen, das Bewusstsein dafür stärken, dass wir mit einer Menschheit auf einer Erde wohnen.


WARUM EIN GRUNDEINKOMMEN?

Möglich sind auch andere internationale Regelungen oder Formen von sozialer Sicherheit als ein weltweites Grundeinkommen. Es gibt aber kein anderes System, das so direkt und bedingungslos allen Menschen in der Welt eine Grundsicherung verschaffen kann.

Es gibt noch andere Gründe warum ein Grundeinkommen die erste Wahl sein sollte, Gründe die auch für ein nationales Grundeinkommen gelten. Zur Deutlichkeit: Ein zusätzliches soziales Sicherungssystem in nationaler Verantwortung wird notwendig bleiben, auch wenn ein weltweites Grundeinkommen eingeführt wird. Nicht zuletzt da das weltweite Grundeinkommen allmählich eingeführt und es lange dauern wird, bis es auch in Ländern mit hohen Lebenshaltungskosten als Existenzsicherung ausreichen wird. Darüber hinaus deswegen, weil ein Grundeinkommen nur eine Mindestleistung ist, die weiterhin durch weitere Leistungen für zum Beispiel Krankheit und Rente ergänzt werden muss.

Solange es kein weltweites Grundeinkommen gibt oder das weltweite Grundeinkommen in einem Land nicht ausreicht, um davon leben zu können, bleibt ein nationales Grundeinkommen die beste Möglichkeit zur Erneuerung und Verbesserung der heutigen sozialen Sicherungssysteme. In Deutschland, den Niederlanden und vielen anderen Ländern wird schon lange über ein Grundeinkommen nachgedacht und diskutiert. Oft drehen sich die Diskussionen nur um die Frage, wie viel ein Grundeinkommen im Vergleich mit der heutigen sozialen Sicherung kostet und ob es hilft, die Arbeitslosigkeit abzuschaffen. Es geht allerdings beim Grundeinkommen, national oder weltweit, um viel mehr.

Wenn ein Grundeinkommen eingeführt wird, dann bringt das nicht nur soziale Sicherheit, die Menschen bekommen auch viel mehr Freiheit und Wahlmöglichkeiten, da sie zur Erfüllung ihrer Grundbedürfnisse nicht mehr von Arbeit abhängig sind. Dies hat zur Folge, dass der Arbeitsmarkt freier wird, die Einkommensverteilung gerechter und die Arbeitsbedingungen sich verbessern. Teilzeitarbeit wird einfacher, Erwerbsarbeit ehrlicher verteilt werden und Überarbeitung und Arbeitsstress werden abnehmen. Die Gesamtbeschäftigung wird zu- und die Arbeitslosigkeit abnehmen.

Ein Grundeinkommen sorgt dafür, dass Menschen selbst wählen können, was für sie das Wichtigste ist: Mehr Stunden bezahlt arbeiten und ein höheres Einkommen oder mehr Zeit für die Kinder, für Erziehung und Pflege, für ehrenamtliche Arbeit oder für die eigene Selbstentfaltung und Freizeitgestaltung. Bewusstere Entscheidungen im Bereich von Arbeit, Einkommen und Konsumverhalten und eine entspanntere Wirtschaft werden auch einen positiven Effekt auf Natur und Umwelt haben.

Eine detailliertere Aufzählung und Erläuterung von Gründen für die Einführung eines Grundeinkommens gibt es auf dieser Seite.


BRASILIEN

Ein Grundeinkommen ist nicht nur etwas für reiche Länder. Brasilien ist das erste Land in der Welt, das beschlossen hat, ein Grundeinkommen einzuführen! Im Dezember 2003 ist dafür vom Brasilianischen Parlament ein Gesetz angenommen und im Januar 2004 durch den Präsidenten von Brasilien, Lula da Silva, unterzeichnet worden. Das Grundeinkommen soll nach und nach eingeführt werden.


VERTRAUEN ZU DEN MENSCHEN

Wenn die Einführung eines Grundeinkommens so viele Vorteile hat, warum hat man es dann nicht schon lange eingeführt? Dieselbe Frage müsste man über die Einführung der parlamentarischen Demokratie stellen, die weniger als ein Jahrhundert lang existiert. Wir finden sie heute völlig normal, aber warum gibt es sie dann nicht schon viel länger? Die Antwort ist, dass es sehr lange für viele undenkbar war, allen Menschen das Wahlrecht zu geben. Man befürchtete, dass die meisten Menschen nicht vernünftig genug wären, um eine gute Wahl zu treffen. Genauso fehlt heute der Glaube, dass die Menschen verantwortlich mit der Freiheit und den Wahlmöglichkeiten umgehen würden, die sie durch ein garantiertes Grundeinkommen bekommen.

Wenn wir alle Ideologie und oberflächlichen Argumente und Gegenargumente beiseite lassen, dann zeigt sich letztendlich, dass die Wahl für oder gegen ein Grundeinkommen hauptsächlich vom Vertrauen zu den Menschen abhängt. Wer glaubt, dass Menschen von Natur aus sehr egoistisch sind und zu Faulheit neigen, wird die Folgen der Einführung eines Grundeinkommens negativ einschätzen: Niemand wird mehr arbeiten wollen, die Wirtschaft wird zusammenbrechen. Wer allerdings glaubt, so wie wir, dass sich beinahe alle Menschen am liebsten auf eine positive, produktive Art und Weise beschäftigen wollen, dass sie ihre Talente einsetzen und ihr Scherflein zum Zusammenleben beitragen wollen, wird die Folgen eines Grundeinkommens positiv einschätzen. Ein Grundeinkommen gibt Menschen die Freiheit und die Möglichkeiten, das Beste aus sich selbst herauszuholen.

Menschen sind natürlich auch egoistisch. Wir wollen es selbst gut haben. Gleichzeitig wollen wir aber doch am liebsten in einer Welt leben, in der kein Mensch Hunger leiden muss? Wir gönnen doch allen eine Chance zu einem menschenwürdigen, glücklichen Leben? Die Herausforderung besteht dann darin, die Welt so zu organisieren, dass die Erfüllung unserer persönlichen Bedürfnisse nicht auf Kosten von anderen oder der Erde geht. Heute ist das leider häufig doch der Fall, weil die heutige Wirtschaft sehr auf Konkurrenz und allerlei Formen von Zwang ausgerichtet ist: Wir müssen wirtschaftlich wachsen, stets effizienter produzieren, wir müssen hart arbeiten, wir müssen immer mehr produzieren und konsumieren. Wir putschen uns gegenseitig immer mehr auf.

Die Einführung eines weltweiten Grundeinkommens, das alle, Kinder und Erwachsene, vor Hunger und Armut bewahrt, wäre ein wichtiger Schritt beim Durchbrechen dieser negativen Spirale.


MÖGLICHKEITEN DER FINANZIERUNG

Eine der meistgestellten Fragen wenn es um ein weltweites Grundeinkommen geht ist, ob es nicht viel zu viel kostet. Diese Frage ist bei einem weltweiten Grundeinkommen eigentlich nicht so wichtig. Viele reiche Länder sparen heute an der sozialen Sicherheit, weil sie Unternehmen und Arbeitnehmern keine zu hohen Steuern zur Finanzierung der sozialen Sicherheit im Vergleich mit anderen Ländern auferlegen wollen. Ein weltweites Grundeinkommen, bei dem alle Länder mitmachen, führt freilich nicht zu einer Verschlechterung der Konkurrenzposition eines Landes, wie viel es auch immer kostet.

Bei einem weltweiten Grundeinkommen geht es also allein um die Frage, ob alle Länder und Menschen zusammen es als eine allererste Priorität sehen, dass alle Menschen genügend zur Befriedigung ihrer Grundbedürfnisse haben. Sobald die Länder sich darauf geeinigt haben, kann ein weltweites Grundeinkommen auf verschiedene Arten finanziert werden. Drei Möglichkeiten sind:

a. Beiträge der Mitgliedsstaaten

Die erste Möglichkeit ist, dass alle Länder vom Gesamtwert ihrer Wirtschaftsleistung eines Jahres (BIP) denselben Prozentsatz zur Finanzierung des Grundeinkommens beitragen. Die Länder können selbst entscheiden, wie sie dieses Geld zusammenbringen, zum Beispiel durch Steuern oder Abgaben. Die Beiträge aller Länder kommen dann in einen internationalen Fonds der UN, woraus jedem Weltbürger ein Grundeinkommen ausgezahlt wird.

b. Weltweite Steuern

Eine andere Möglichkeit ist, dass die UN durch das Einführen von weltweiten Steuern selbst direkt das Geld einnehmen, das für ein weltweites Grundeinkommen benötigt wird.

Einige häufig vorgeschlagene Formen von internationalen Steuern sind Steuern auf CO2-Emissionen (das wichtigste Treibhausgas), auf Flugzeugtreibstoff und auf Währungstransaktionen. Diese Steuer wird meistens nach dem Nobelpreisträger James Tobin, der eine solche Steuer vorgeschlagen hat, Tobin-Steuer genannt.

Im Jahr 1995 hat die Commission on Global Governance - eine Kommission von 28 bedeutenden Führungspersönlichkeiten aus allen Teilen der Welt - vorgeschlagen, Steuern einzuführen auf den Verbrauch von „global commons" - von weltweiten natürlichen Ressourcen. Das sind zum Beispiel die Ozeane und die Atmosphäre. Die Kommission schlägt Steuern vor auf:

  • Fischerei auf den Weltmeeren, Ausbeutung von Bodenschätzen unter dem Meer, Fahrrouten auf den Ozeanen, Flugrouten für den Luftverkehr, Benutzung des Weltraums durch zum Beispiel Satelliten, das Benutzen von elektromagnetischen Frequenzen (für Fernsehen, Radio, Telefonieren oder Internet), und:
  • Aktivitäten, die das weltweite Ökosystem verschmutzen und schädigen oder die Umweltgefahren außerhalb nationaler Grenzen verursachen wie CO2-Emmissionen, FCKW-Ausstoß (Schädigung der Ozonschicht), Ölverschmutzung auf See und das Verklappen von Abfall im Meer.

c. Erddividende

Die Idee einer Erddividende geht einen Schritt weiter. Bei der Erddividende werden nicht nachträglich Steuern erhoben, sondern es wird jedes Jahr im Voraus festgestellt, wie viele natürliche Ressourcen weltweit zur Verfügung stehen und wie viel Verschmutzung die Erde jedes Jahr vertragen kann. Wissenschaftler und Politiker stellen zusammen einen Maximalverbrauch fest. Dies geschieht jetzt auch bereits für unter anderem Fischfangquoten und Treibhausgase.

Danach bekommt jeder Mensch einen gleichgroßen Anteil von allen weltweiten natürlichen Ressourcen in Form von Zertifikaten. Ein Beispiel hierfür sind die Zertifikate, die die Europäische Union an Unternehmen ausgegeben hat und die diesen das Recht geben, eine bestimmte Menge CO2 auszustoßen. Wenn Unternehmen mehr ausstoßen wollen, müssen sie Zertifikate von anderen Unternehmen zukaufen. Bei der Erddividende bekommen nicht die Unternehmen sondern alle Menschen die Zertifikate. Unternehmen müssen dann diese Zertifikate kaufen, um CO2 ausstoßen oder andere weltweite Ressourcen benutzen zu dürfen.

Die Menschen können ihre persönlichen Zertifikate an Privatunternehmen oder Regierungsorganisationen weitergeben, die diese so gut wie möglich verkaufen und die Einnahmen in einen Fonds stecken. Wenn diese vermittelnden Organisationen an alle, von denen sie Zertifikate bekommen haben, monatlich eine Dividende ausschütten, dann empfangen Menschen somit durch die Erddividende ein monatliches Grundeinkommen.

Einer der Staaten der USA, nämlich Alaska, tut bereits seit mehr als 20 Jahren etwas Derartiges. Mindestens 25% der Einnahmen aus dem Verkauf von Öl und anderen Rohstoffen fliessen in einen Fonds - den Alaska Permanent Fund. Dieses Geld wird investiert, und alle Menschen, die länger als ein Jahr in Alaska wohnen, bekommen jedes Jahr eine Dividende aus dem Fonds, auch Kinder. Im Jahr 2006 waren das $1107 pro Person.

Weitere Informationen:
- einen Artikel in Englisch über die Erddividende
- die Webseite des Alaska Permanent Fund

 

 

   
   
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